- Teilnehmer: Föxi, Kunzi
- Datum: 05.07. – 06.07.2013
Piz Bernina Normalweg Tag 1
Wir fuhren in das schöne Graubünden um den Piz Bernina über den Normalweg zu beschreiten. An der Diavolezza Talstation (2093 m) beschlossen wir auf jeglichen Verzicht von Aufstiegshilfen und machten uns mit den schweren Rucksäcken auf den Weg Richtung Bergstation. Wir hatten uns vorgenommen so weit wie möglich zu kommen, um dann unser Zelt aufzuschlagen. Am nächsten Tag stand dann die Besteigung des Piz Bernina über den Spallagrat auf dem Plan. Durch teils tiefen Schnee stapften wir Richtung Bergstation der Diavolezza auf 2973 m. Hier eröffnete sich die volle Pracht des Massivs mit hervorragendem Blick auf Piz Bernina und Piz Palü. Um auf den Pers Gletscher zu gelangen, mussten wir 200m absteigen. Diesen querten wir dann forschen Schrittes bis wir zum erneuten Anstieg gelangten. Über steile Firnfelder kämpften wir uns nach oben bis wir am Fuße des Fortezzagrates einen toll eingerichteten Biwak Platz vorfanden. Da wir ohnehin schon recht erschöpft waren und bezweifelten, dass es schlaftechnisch noch besser kommen könnte, haben wir unser Zelt aufgeschlagen. Beste Aussicht auf das morgige Tagesziel – der Gipfel des Piz Bernina. Zudem war das Plätzchen lang beschienen und windstill. Stilecht kochten wir Schweizer Käsefondue. Mit einem Klotz Schmelzkäse in der Magengrube legten wir uns schlafen, in der Hoffnung das sich dieser in pure Energie umwandelte.
Piz Bernina Normalweg Tag 2
Der nächste morgen bescherte uns gleich die erste tolle Herausforderung des Tages. Am Fortezzagrat (Schwierigkeit II) genossen wir die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Eine angenehme Weise in den Tag zu starten. Dann ging es rauf auf die Bellavista Terrassen und wieder hinunter zur Marco e Rosa Hütte (3609 m). Hier legten wir endlich den Großteil des schweren Gepäcks ab und stärkten uns mit einer Suppe. Nach kurzer Rast ging es dann hinauf zum Spallagrat. Nach einer kurzen Firnrinne gelangten wir auf Felsen wo wir den Spallagrat (Schwierigkeit II – III) entlang kletterten. Oben angekommen gingt es über einen ausgesetzten Firngrat zum letzten Aufschwung und schließlich auf den Gipfel des Piz Bernina auf 4049 m.
Der Plan beim Abstieg bei den eingerichteten Fixseilern der Bergführer ein bisschen mit zu schmarotzen ging leider nicht auf. Die waren nämlich schon wieder abmontiert als wir auf dem Weg nach unten waren. Trotzdem kamen wir schnell voran und schlugen unser Zelt bei der Hütte auf. Das hatten wir zuvor natürlich mit den Hüttenwirten abgeklärt. Weitere Bergsteigen mit Zelt kamen zum Vorplatz der Marco e Rosa Hütte und irgendwie buhlten manche um den vermeintlich besten Platz. Das Nachgeben hatte sich gelohnt. Der Willensstärkste hatte sich durchgesetzt und wurde mit einem tollen flachen Platz mit einer übel riechenden Menschenwurst unter den Steinen belohnt. Wir bauten uns abseits einen Platz und entkamen sowohl Geruch als auch Gezanke.
Piz Bernina Normalweg Tag 3
Die Nacht war kalt und kurz und am nächsten Tag ging es die Aufstiegsroute zurück. Aufgrund des Gepäcks hatten wir uns gegen eine Überschreitung des Piz Palü (3900 m) entschieden, seilten über den Fortezzagrat ab und querten über den Gletscher retour.
Piz Bernina Normalweg Fazit
Das nächste mal sparen wir uns den Weg zur Diavolezza Bergstation, fahren mit der Bahn, nehmen weniger Gepäck mit und überschreiten dafür noch den Piz Palü. Aber wollen wir nicht Jammern. Die Besteigung des Piz Bernina war ein fantastisches Bergerlebnis.