Teilnehmer: Föxi, Znoon
Datum: 03.10.2015
Schwierigkeit: 6
Video Kleiner Lafatscher Nordostverschneidung: hier
Topo Kleiner Lafatscher Nordostverschneidung: hier (Bergsteigen.com)

Tourenbeschreibung Kleiner Lafatscher Nordostverschneidung

Viele Wege führen in den Halleranger und haufenweise tolle alpine Aktionen können von dort aus gestartet werden. Ein klassischer „alpine playground“ also, wie man heute auf den Social Media Kanälen sagen würde. Eine der für uns machbaren Routen führt über die Nordostverschneidung auf den Kleinen Lafatscher und wurde vom legendären Hias Auckenthaler erstbegangen. Anfang Oktober sollte dieser Klassiker, die Tour ist im legendären Pause Führer vertreten, zusammen mit Föxi in Angriff genommen werden.

Der Zustieg

Am schnellsten ist der Halleranger von Innsbruck aus über das Halltal und das Lafatscher Joch zu erreichen. Zumindest wenn man wie wir das Fahrverbot auf der Halltalstraße gekonnt ignoriert und bis zu den Herrenhäusern mit der Raffl fetzt. Die kann man ja ganz gut verstecken im Gestrüpp. Danach ging es wie gesagt übers Lafatscher Joch hinunter in den Halleranger, vorbei am Speckkar-Nordwesteck. Hier kommt man an anderen alpinen Klassikern des Karwendels wie dem Buhldurchschlag oder dem Buratti Pfeiler vorbei. Nach Westen biegt man dann noch vor dem Hallerangerhaus ab und steigt hinauf zum Einstieg dieser Bilderbuchverschneidung des kleinen Lafatschers.

Die Kletterei

Die ersten zwei Seillängen der Lafatscher Riesenverschneidung sind nicht wirklich schwer, dafür aber toll zu klettern. Überhaupt ist die gesamte Verschneidung mit kompaktem Fels gesegnet, welchen man im Karwendel sonst eher selten zu Gesicht bekommt. Danach kommen zwei Seillängen die es schon eher in sich haben. Alte Haken sind in der Wand nur sehr spärlich vertreten und die morschen Holzkeile(anscheinend noch von der ersten Winterbegehung) würden einen Sturz wohl eher nicht bremsen können.

Aber diese Voraussetzungen in der Lafatscher Nordostverschneidung waren uns bekannt und genug Friends der oberen Größenskala hatten wir dabei. So sind wir recht problemlos über diese „Schlüssellängen“ drüber gekommen und erreichten den Ausstieg aus der Verschneidung. Hier geht es über ein abfallendes Schotterband nach rechts, bevor man über eine lange letzte Seillänge den Nordostgrat des Kleinen Lafatschers erreicht. Die letzte Seillänge ist im Gegensatz zur Verschneidung brüchig wie es im Karwendel so üblich ist und fast komplett selber abzusichern. Allerdings halten sich die Schwierigkeiten in Grenzen. Über den Nordostgrat sind wir noch schnell rauf zum Gipfel des Kleinen Lafatscher und danach über eine Schotterreise nach Süden wieder runter zum Lafatscherjoch. Mit der Raffl gings dann auf schnellstem Wege zum nächsten Dosenbier. Wir sind übrigens keinem Schwein begegnet an diesem Tag im Halleranger, was die ganze Sache natürlich noch besser macht.