- Teilnehmer: Kunzi, Föxi
- Datum: 17.08.2014
- Schwierigkeit: 5b (ohne Verwendung der Fixseile)
- Video Dent du Géant: hier
Dent du Géant – Akklimatisation
Der Dent du Géant ist- nicht zuletzt aufgrund seiner Gestalt – ein imposanter Viertausender in der Mont Blanc Gruppe. Zu zweit hatten wir im August einige freie Tage genutzt um ins Mont Blanc Massiv zu fahren. Der von den letzten Besuchen einprägsam in Erinnerung geblieben Dent du Géant (Zahn des Riesen) war der eigentliche Grund der Reise. Die verbleibenden Tage wollten wir mehr oder weniger spontan verplanen und zum Akklimatisieren nützen. Von Courmayeur aus erreichten wir das Gletscherplateau bei grausamen Wetter. Voller Tatendrang beschlossen wir ein bisschen über den Gletscher zu irren. Würde sicher auch jeder vernünftige Bergführer empfehlen. Schlechte Sicht, Schneefall und eingewehte Spuren, da gibt’s nur eines – rein ins Gletschervergnügen. Als auch die letzte Spur zwischen den Gletscherspalten eingeweht war und wir uns zwar gegenseitig, aber sonst nichts mehr sahen beschlossen wir das Zelt aufzustellen und den nächsten Tag abzuwarten. Dieser präsentierte sich dann strahlend schön und es stellte sich heraus, dass wir nur unweit des Petit Capucin und der Point Adolphe Rey übernachteten. Die Klettertour auf die Point Adolphe Rey hatten wir aufgrund des frischen Neuschnees nach einer tollen Nähmaschineneinlage abgebrochen. Etwas frustriert vom holprigen Start ging es zurück zum Col Flambeau um am nächsten Tag das eigentliche Ziel, der Dent du Géant, in Angriff zu nehmen.
Dent du Géant – die Besteigung
Nach einer verhältnismäßig langen Nacht ging es über den Gletscher zum Einstieg der Tour auf den Dent du Géant. Der Schneegully war sehr angenehm zu besteigen und stellte nicht die erwartete erste Schwierigkeit dar. Danach kamen uns schon viele Seilschaften wieder entgegen, da scheinbar am Zahn ein Sturm wütete. Der Andrang war ohnehin enorm so war es uns sehr recht, dass das Anwärterfeld auf den Gipfel des Dent du Géant schrumpfte. Am Einstieg der eigentlichen Kletterei angekommen war uns dann bewusst, warum so viele entschlossen umzukehren. Nachdem unsere Reise bis jetzt hauptsächlich aus Tiefschlägen bestand war klar, dass wir rauf wollten. Und das hat sich dann auch rentiert. Die erste Seillänge war selber abzusichern und war eine angenehme leichte Kletterei in einer abschüssigen Wand. Dann kamen die bekannten Burgener Platten die man aus zahlreichen Bildern kennt. Hier sind Hanfseile installiert. Die darauffolgenden Seillängen bestachen durch ihre Ausgesetztheit. Die Route führt über 8 Seillängen (Schwierigkeitsgrad 5b frei) über einen Vor-und einen Hauptgipfel zum Ziel. Aufgrund der enormen Kälte blieben die Kletterpatschen im Rucksack. Die Ausblicke sind fantastisch und die Route ist toll zu klettern. Leider waren die Wartezeiten aufgrund des großen Andrangs im eisigen Wind etwas nervig. Doch als wir den zweiten Gipfel des Dent du Géant erreichten war die Freude über die schöne Tour riesig. Die Aussicht war überwältigend. Der Abstieg war sehr angenehm und unerwartet kurzweilig. Anschließend stellten wir dann noch auf der Turiner Hütte unsere Tischmanieren zur Schau und traten nach einer weiteren Nacht im Zelt die Heimreise an.
Dent du Géant Fazit
Es war nicht gerade wenig los auf der Route. Wir erfüllten uns mit der Besteigung des Dent du Géant einen lang ersehnten Traum und er war definitiv die Reise und die Mühe wert.